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Trinkwasserversorgung

Fachgerechte Quellfassung für gesundes Trinkwasser
Wassertransport in die Dörfer mit Rohrleitung und alternativer Pumptechnik zur Entlastung der Frauen und Kinder

Ein zentrales Problem stellt die Wasserqualität im dicht besiedelten Hügelland rund um Mdabulo dar. Während sich die Siedlungen auf den Anhöhen befinden, erfolgt die Wasserentnahme aus natürlichen Quellen oder Wasserläufen in der Talebene. Die Wasserentnahmestellen sind in keiner Weise vor Verunreinigungen – insbesondere durch menschliche und tierische Fäkalkeime – geschützt. Diese Keime verursachen Durchfallerkrankungen, die für Kinder und geschwächte Menschen oft tödliche Folgen haben.
Da die Frauen für den Lebensunterhalt viel Zeit auf den Feldern verbringen müssen, fallen die Beschaffung und der Transport des Trinkwassers den Kindern zu. Für die Kinder ist dies aber Schwerstarbeit, die sie körperlich und psychisch überfordert, mit gravierenden Auswirkungen auf ihre Gesundheit und schulischen Leistungen.

Die Eine-Welt-Gruppe Schlins | Röns hat sich diesem Problem angenommen und 2012 erstmals eine fachgerechte Trinkwasserfassung in Ibwanzi errichtet. Die Quellfassung erfolgte an einer bereits bestehenden Wasserentnahmestelle. Um das Wasser in ausreichender Qualität zu erhalten, war es wichtig, die bestehende Quelle soweit aufzugraben, dass sichergestellt ist, dass in die Wasserfassung nur gefiltertes Grundwasser gelangt. Zu diesem Zweck wurde eine Dränage gelegt.
Bis zum heurigen Jahr wurden Quellfassungen für vier Dörfer errichtet. Dabei wurden rund 22 km Wasserleitungen verlegt. Seither werden 15 000 Menschen an 120 Dorfbrunnen mühelos mit sauberem Trinkwasser versorgt. Mittlerweile wurde auch ein kleines Labor für Wasseruntersuchungen eingerichtet, das eine gleichbleibende Qualität des wichtigsten Lebensmittels gewährleistet.
Mithilfe eines Hydraulischen Widders gelingt es außerdem, Wasser ohne Pumpe und somit unter Verzicht auf den Einsatz elektrischer bzw. fossiler Energien über einen Niveauunterschied von bis zu 100 m zu transportieren.

Der Aufbau einer Water Association (WATA) als Trägerorganisation ist von großer Bedeutung. Die Mitglieder dieser selbstverwalteten, der Nachhaltigkeit verpflichteten Genossenschaft leisten regelmäßige und sozial gestaffelte Beiträge für deren Betrieb und Erhalt.

Das neueste Pilotprojekt in Kooperation mit einer Firma aus Malawi ist eine Hybridpumpe, deren Antrieb mittels Photovoltaik sowie Strom aus einem Windgenerator erfolgt.

2013 wurde das Wasserprojekt der Eine-Welt-Gruppe Schlins | Röns an erster Stelle mit dem „Neptun-Preis“ des österreichischen Umweltministeriums ausgezeichnet.
Der mühelose Zugang zu frischem Wasser entlastet Frauen und Kinder, der allgemeine Gesundheitszustand der Menschen verbessert sich seither sichtbar!