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Philosophie
SELBSTBESTIMMT UND NACHHALTIG – INTEGRIERTE LÄNDLICHE ENTWICKLUNGSPROJEKTE
Respekt, Zeit und Würde
Mitglieder der „Eine-Welt-Gruppe Schlins | Röns“ haben mehr als 40-jährige Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit in Ländern Westafrikas (Senegal, Kamerun) und Ostafrikas (Sambia, Tansania, Uganda und Äthiopien). Die lange Erfahrung hat uns gelehrt, langfristig zu denken und zu planen, da die Menschen in Afrika, mit denen wir zusammenarbeiten, sich größtenteils in einer subsistenten Ökonomie verwirklichen. Im Unterschied zu uns, wo Zeit und Geld das ökonomische Leben bestimmen, bezieht sich die Subsistenzwirtschaft in Afrika auf eine nahezu innige Beziehung zwischen Zeit und regionalen Ressourcen. Das Lebensnotwendige wird durch eine familiär strukturierte lokale Produktion erwirtschaftet. Die Zeit ist daher zyklisch gegliedert durch Regenzeit, Anbauzeit, Erntezeit, Trockenzeit. Dieses Zeitempfinden steht in Zusammenhang mit ritualisierten Lebensphasen, wie Kindheit, Jugendzeit, Verheiratung, Waisenalter und ist geprägt durch körperlich-seelische Kategorien von Reife, Schwäche oder Konflikte wie Krankheit, Verhexung und kriegerische Auseinandersetzungen.
In unserer Zusammenarbeit in Tansania konzentrieren wir uns auf die Förderung dörflicher Trägerstrukturen, durch welche die Subsistenz-Landwirtschaft sich weiterentwickeln kann. Hauptaugenmerk unserer Initiative ist die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, indem wir dazu beitragen, wie gesichertes Wissen über Erosionsschutz, Fruchtfolge und organische Bodendüngung praktisch umgesetzt werden kann. Neben der landwirtschaftlichen Ausbildung steht für uns die Förderung der jungen Menschen in der Handwerksausbildung im Vordergrund.
Das tansanische Schulsystem kommt den Bedürfnissen der jungen Menschen in den Dörfern kaum entgegen. Eine große Anzahl von Schülern erlebt das nicht Weiterkommen im Schulsystem als Versagen. Mit der handwerklich-landwirtschaftlichen Ausbildung können wir ihren Selbstwert stärken.
Die größte soziale Herausforderung sehen wir in der extremen Waisenproblematik, verursacht durch epidemische Krankheiten. Bis zu einem Drittel der Kinder sind elternlos, das bedeutet in den meisten Fällen auch schutzlos ausgeliefert zu sein. In dem Waisenprojekt ist es uns gelungen, in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen aus den Dörfern und den Lehrern in den Schulen, eine sorgende Haltung zu entwickeln um den betroffenen Kindern ihre Würde zu bewahren.
Wir danken allen, die diese Arbeit unterstützen.